FS.ART freut sich sehr, zum zweiten Mal nach 2019 eine Einzelausstellung des Künstlers Gerold Miller in Tettnang zu präsentieren. Der in Altshausen (Oberschwaben) geborene Künstler zählt seit Jahrzehnten zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern Deutschlands. Seine Arbeiten sind in bedeutenden Museen und Sammlungen weltweit vertreten.
Die Ausstellung versammelt eine Auswahl aktueller Werke aus unterschiedlichen Werkgruppen und gewährt dabei einen umfassenden Einblick in das jüngste Schaffen Gerold Millers. Ein Großteil der Arbeiten wurde eigens für die Ausstellung in Tettnang produziert.
Gerold Miller hat seit den 1980er-Jahren ein Œuvre entwickelt, das sich durch die radikale Reduktion der Mittel und eine präzise Auseinandersetzung mit den Themen Bild, Raum und Objekt auszeichnet. Die Ausstellung in Tettnang bietet einen konzentrierten Einblick in sein aktuelles Schaffen. Gezeigt werden Werke aus verschiedenen Serien, die die Kontinuität und zugleich die stetige Weiterentwicklung und Präzisierung seiner formalen und inhaltlichen Fragestellungen verdeutlichen.
Im Fokus stehen dabei auch zwei neue Werkgruppen, die paradigmatisch für Millers jüngste künstlerische Entwicklung stehen: Die „Profile“ greifen motivisch und konzeptuell auf Millers „Anlagen“ aus den späten 1980er-Jahren zurück – jenen frühen Arbeiten, in denen der Künstler erstmals mit der Idee eines Rahmens als bildbestimmendem Element experimentierte. In den aktuellen „Profilen“ wird dieses Prinzip weitergedacht: Die Objekte verhandeln Bild und Skulptur als untrennbare Einheit, getragen von einer makellosen Oberflächenästhetik und pointierter wie zugleich sensibler Farbgebung.
Ebenfalls neu sind Arbeiten aus der Serie „Set“, in der Miller ein gleichseitiges Dreieck in der rechten unteren Bildecke als zentrales kompositorisches Element einführt. Wie bei allen Werkserien sucht er hier nach der perfekten Harmonie in der Aufteilung der Bildfläche und stellt sicher, dass die Werke in Bezug auf ihr Format in genau diesem Größenverhältnis skalierbar sind. Hat er diese vollkommene Komposition einmal gefunden, dekliniert er die Arbeiten innerhalb der Serie in unterschiedlichen Farbkombinationen und Oberflächen durch.
Millers Werk lässt sich kunsthistorisch im Spannungsfeld zwischen Malerei, Skulptur und Architektur verorten. Seine konzeptuelle Strenge, die serielle Herangehensweise und der objekthafte Charakter seiner Arbeiten stehen in der Tradition der Minimal Art der frühen 1960er-Jahre in den USA. Auch Bezüge zum Hard Edge Painting, das durch klar abgegrenzte Farbflächen, scharfe Konturen und eine betont flächige, abstrakte Bildsprache geprägt ist, lassen sich herstellen. Miller entwickelt diese Konzepte mit großer Konsequenz weiter und überführt sie in die Gegenwart.
Mit dieser Ausstellung setzt FS.ART seine Linie fort, bedeutende Positionen internationaler Gegenwartskunst in die Region zu bringen. Die Ausstellung bezeugt die Relevanz zeitgenössischer Kunst jenseits urbaner Zentren und lädt zur Auseinandersetzung mit Fragen der Form, des Raums und ihrer Wahrnehmung ein.